ERNTEGENUSS TEILEN IN DER SOLAWI Chiemgau
Wie Kristine Rühl von der Solidarischen Landwirtschaft Chiemgau Menschen für innovativen Bio-Obst- und -Gemüseanbau begeistert
Innovative Bio Landwirtschaft in Bayern
Für die biologische Landwirtschaft hat Kristine Rühlnimmer schon ein besonderes Faible gehabt. Ihren Wunsch, den hektischen Alltag in einer Werbeagentur gegen die Arbeit auf dem Acker unter freiem Himmel einzutauschen, konnte sie durch das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) in die Tat umsetzen. Das genaue Prinzip dahinter hatte sie während eines Seminars kennengelernt. Dabei tragen mehrere private Haushalte gemeinschaftlich die Kosten für den landwirtschaftlichen Betrieb. Im Gegenzug werden sie dafür am Ernteertrag beteiligt. Die
Vorteile liegen im engen persönlichen Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher, kurzen Transportwegen und –
daraus resultierend – hochwertigem, frischen Obst und Gemüse einer nicht-industriellen, marktunabhängigen Landwirtschaft.
Seit 2018 bewirtschaftet Kristine Rühl ihre Agrarfläche in Tettenberg bei Waging am See solidarisch. In ihrem Projekt SoLaWi Chiemgau kann eine Person für 60 Euro im Monat zum Ernteteiler werden. Die Ernteteil-Vereinbarungen gilt für 10 Monate von März bis Dezember und sichert
die finanzielle Grundlage, um die Anbaufläche zu bewirtschaften. Die Ernte wird wöchentlich an festen Abholstellen
bereitgestellt. Der Erntekorb ist gefüllt mit dem, was saisonal gedeiht. In den Wintermonaten ist das Wintergemüse wie Kohl und Eingelagertes, darunter Karotten und Kartoffeln. Geschützt durch Folie wächst auf dem Acker im Frühjahr wieder frisches Gemüse heran.