- Digitales Alpendorf
Naturabenteuer
GUT BEHÜTET IM REICH DER PILZE UNTERWEGS
PILZE: WO SIE WACHSEN, WIE MAN SIE ERKENNT
Wem beim Stichwort „Pilze“ nur ein leckeres Schwammerlgericht oder ein verzweifelter Anruf beim Giftnotruf einfällt, der ist noch nicht mit Till Lohmeyer unterwegs gewesen. Der Buchautor und ehemalige Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Mykologie aus Petting ist Experte, wenn es um einen kenntnisreichen Einblick in das Reich der Pilze geht, das gleichberechtigt neben der Tier- und der Pflanzenwelt steht.
Zwischen Inn und Salzach haben wir mit unserer regionalen Arbeitsgruppe rund 4.100 unterschiedliche Pilzarten nachgewiesen ...
... erzählt Lohmeyer. Bei einer Wanderung mit ihm und Pilzfreunden durch Wald und Wiesen am Waginger See erfährt man viel Wissenswertes über das Zusammenleben zwischen Pilzen und Bäumen, über Gifte und Heilsubstanzen, Verwechslungsgefahren und die Standortbedingungen verschiedener Speisepilze.
Der 69-Jährige erläutert auch, warum Arten wie das Schweinsohr, die zum Teil sogar auf Märkten verkauft wurden, auf die Klimaerwärmung reagieren. „Der Pilz war früher im voralpinen Hügelland weit verbreitet. Inzwischen hat er sich in höheren Gebirgslagen zurückgezogen.“ Neuere Forschungen zeigen sogar, dass manche Pilze, die früher als genießbar galten, durchaus bedenklich sein können. „So wiesen Proben des Schwarzblauenden Röhrlings oder ,Tinten-Maronis‘ hohe Arsenkonzentrationen auf“, erläutert Lohmeyer.
Abschneiden oder vorsichtig aus dem Boden herausdrehen?
Diese Frage wird dem Pilzexperten oft gestellt. „Dem Pilz ist das egal“, antwortet er, „aber wenn man eine Art nicht kennt und bestimmen möchte, liefert die Stielbasis im Boden oft entscheidende Hinweise“. Das gilt auch für die Unterscheidung zwischen hochgiftigen Knollenblätterpilzen und essbaren Champignons. Kenner überprüfen eine Vielzahl von Merkmalen, bevor sie einen Pilz zum Verzehr freigeben.
Angeregt diskutieren die Teilnehmer über die Bestimmung ihrer Funde. Es geht um Lamellen und Röhren, Huthaut und Fleischverfärbung. Im Korb finden sich Hallimasch, Maronenröhrling, Semmelstoppelpilz, Anischampignon, Frauentäubling, Birkenpilz und ein paar ansehnliche Steinpilze. „Dieser Edelreizker ist leicht am karottenroten Milchsaft zu erkennen“, sagt der Experte. „Er lebt in Partnerschaft mit der Kiefer.“ Steinpilze, von denen es bei uns mindestens drei Arten gibt, sind weniger wählerisch. Man kann sie unter Fichten, Tannen, Kiefern, Buchen, Birken und Eichen finden.
Mit einer wohlsortierten Auswahl kommen die Wanderer zum Parkplatz zurück. Lohmeyer kontrolliert noch einmal die Körbe. „Das gibt ein gutes Abendessen“, bilanziert er.
Weitere Informationen und Kontakt
Termine:
- August bis Oktober
- nach Vereinbarung
Kosten und Dauer:
- 8,- € pro Person
- 150,- € pro Gruppe
- 3-4 Stunden
Teilnehmeranzahl:
- max. 20 Personen
Hinweise:
- Findet nicht bei Sturm, Gewitter und extremer Trockenheit statt
Anmeldung:
Tel.: +49 (0)8686 244
E-Mail: Till.R.Lohmeyer@gmx.de
Kontakt:
Till Lohmeyer
Tel.: +49 (0)8686 244
E-Mail: Till.R.Lohmeyer@gmx.de
Treffpunkt:
nach Vereinbarung