- Digitales Alpendorf
Naturabenteuer
ZEITREISE MIT KURIOSEN DETAILS
BEI EINER ORTSFÜHRUNG DURCH WAGING AM SEE WERDEN FRÜHERE EPOCHEN WIEDER LEBENDIG
Mit knapp einer halben Million Übernachtungen und einem Fünf-Sterne-Camping -Eldorado gehört Waging am See zu den gefragtesten Urlaubsdestinationen in der Region. Dass der 7.000-Einwohner-Ort auch eine faszinierende, weit zurückreichende Kulturgeschichte hat, wird bei einem historischen Ortsspaziergang durch verwinkelte Gassen schnell deutlich. Bereits vor dem Start an der Tourist-Info herrscht reges Gedränge. Dialekte aus allen Landesteilen sind zu hören.
Zur Einstimmung reist Stadtführerin Anneliese Brandmayer mit den rund 15 Besuchern gedanklich viele Jahrhunderte zurück bis in die Gründungszeit. Funde eines großen Reihengräberfelds und der Ortsname „Uuaginga“, der auf den Anführer der ersten Siedler verweist, belegen einen Bajuwarensitz bereits im Frühmittelalter. Als Schenkung des bairischen Herzogs Theodbert an das Kloster Nonnberg in Salzburg um 712 wird der Ort erstmals im Salzburger Güterverzeichnis „Notitia Arnonis“ genannt. Mehr als 1.000 Jahre lang war das geistliche Fürstentum Salzburg mit seiner Residenzstadt prägend für den Ort und das Umland, bevor Waging als Folge der napoleonischen Kriege 1810 an Bayern fiel.
Die Lage an einer alten Handelsstraße und die Verleihung des Marktprivilegs 1385 ließen den Ort zu einem wohlhabenden wirtschaftlichen Zentrum werden, das mit einem eigenen Pfleggericht 1685 nochmals aufgewertet wurde. Beim Gang durch die Gassen lässt die Ortsführerin vor stattlichen Bürgerhäusern und Handwerkeranwesen sowie in der prachtvoll barockisierten Kirche St. Martin die Details dieser Entwicklung lebendig werden. Ein Kuriosum ereignete sich 1867: Die Absenkung des Seespiegels um zwei Meter rückte den Ortskern vom Seeufer ab.
Frauensturm auf bayerischen Kurort“:
Das Staunen über einen BILD-Artikel nutzt Brandmayer, um über die turbulenten Anfangsjahre des Tourismusbooms mit vollen Sonderzügen in den 1950er Jahren zu erzählen. Von frühem Pioniergeist beseelt war auch Basil Weixler. Mit seiner Leidenschaft für innovative Käsespezialitäten legte er um 1902 den Grundstein für die Bergader Privatkäserei, Wagings größten Arbeitgeber mit internationaler Marktpräsenz. „Dieser Ort atmet Geschichte und es gibt viel zu entdecken. Wir sind froh, dass wir diesen Sommer erstmals zu einem Besuch genutzt haben“, gestehen Ute und Romeo aus Bielefeld im Gespräch. Der thematische Kreis der facettenreichen Zeitreise schließt sich am Ende idyllisch im Grünen: vor dem Bajuwarenhaus im Kurpark.
Weitere Informationen und Kontakt
Termine:
- nach Vereinbarung
- 01.06. - 14.09.2020
- jeweils Montag um 18 Uhr
Kosten und Dauer:
- 65,-€ pro Gruppe
- 1,5 Stunden
Teilnehmeranzahl:
- max. 30-35 Personen (bei angemeldeten Gruppen)
Anmeldung:
Per Mail oder telefonisch
Keine Anmeldung bei öffentlichen Terminen erforderlich
Tel.: +49 (0)8654 479208
E-Mail: anneliese.brandmayer@web.de
Kontakt:
Tourist-Info Waginger See
Tel.: +49 (0)8681 313
E-Mail: info@waginger-see.de
Treffpunkt:
Vor Tourist-Info Waginger See
Salzburger Straße 32
83329 Waging am See