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E in Stück Skandinavien in unmittelbarer Nähe des Waginger Sees? Ja, das gibt es tatsächlich. Mit seiner eindrucksvollen Moorlandschaft voll lilablühendem Heidekraut, Kiefern, Birken, hohen Gräsern und kleinen Seen sowie seltenen Tieren gehört das Schönramer Filz zu den gefragten Ausflugszielen im Rupertiwinkel. Weniger bekannt ist, dass das Moorgebiet in einem etwas abseits gelegenen Teil ein echtes Kleinod birgt: eine idyllisch gelegene Plantage mit Cranberries, Heidel- und Aroniabeeren zum Selberpflücken. Zehn Bienenvölker zum Bestäuben der Blüten sorgen dafür, dass Ökonomie und Ökologie im Einklang stehen. Nicht wenige Besucher fühlen sich auf den Feldern, die im Spätherbst in kräftigen Rottönen leuchten, an nördliche Gefilde Skandinaviens oder Kanadas erinnert. Zur Erntezeit zwischen Juli und Oktober herrscht auf den versteckt liegenden Feldern reger Zulauf ohne Massenbetrieb. Bis von Berlin, Wien oder aus Südtirol reisen Enthusiasten an, um während des Urlaubs am Waginger See bei entspannenden Ausflügen in die Beerenplantagen etwas für Gemüt und Gesundheit zu tun. Die Ruhe des naturnah gestalteten Moorambientes baut Stress ab und das Selberpflücken wird zur meditativen Tätigkeit, die den Mensch in Einklang mit der Natur bringt. Im rustikal eingerichteten Verkaufsstand aus Holz laden unterdessen frische und getrocknete Beeren, selbstgemachte Marmeladen und Säfte einer regionalen Kelterei zu aromatischen Kostproben oder aufmunternden Gesprächen ein. Gerne verraten Christa und Steffi vom Verkaufsteam auch Rezeptideen für Süßspeisen und leckere Gerichte mit Cranberries. Die Heilwirkung der herbfruchtigen Beeren ist bereits bei den Indianern überliefert. Der Plantagenbetreiber Dr. Michael Bannert ist eine wahre Quelle des Wissens, wenn er über die gesundheitsfördernden und immunstärkenden Wirkungen oder die Kulturgeschichte der Cranberry spricht. Ein Kurz-Trip nach „Klein-Skandinavien“ nahe des Waginger Sees wird damit zu einem erlebnisreichen Ausflug mit Abenteuerflair, bei dem die Zeit wie im Fluge vergeht. So sehen Cranberries aus Beerenplantage bei Schönram INFORMATIONEN CRANBERRIES IM SÜDOSTEN BAYERNS Vor rund 40 Jahren pflanzte der Pionier Professor Günther Liebster von der Technischen Universität in Weihenstephan auf ehemaligen Torfabbau-Flächen im Schönramer Filz mit 3.000 Quadratmetern die erste Versuchsanlage für Cranberries in Deutschland an. Die aus Nordamerika stammende Beere war in Europa und Deutschland damals nahezu unbekannt. Heute gedeihen in Schönram rund 16 Sorten mit unterschiedlichem Reifezeitpunkt. Zu dem nachhaltig ökologischen Anbau gehören auch zehn Bienenvölker. Die Blüten der Beeren bieten im Sommer zahlreichen Insekten Nahrung. Inzwischen werden dort auch neu gezüchtete Sorten mit früherem Reifezeitpunkt erprobt. HEILEND WIRKENDE MEDIZINALBEERE Aufgrund neuerer Forschungen ist die Cranberry heute als heilend wirkende Medi‑ zinalbeere anerkannt. Ob frisch, getrocknet, als Saft oder in Gerichten und Saucen: Mit ihrem Reichtum an speziellen Wirkstoffen beugen die herbfruchtig schmeckenden Beeren Herzinfarkt und Schlaganfall vor, wirken antibakteriell sowie krebs- und entzündungshemmend bzw. immunstärkend. Bei regelmäßigem Genuss sollen die Beeren die Gefahr neurodegenerativer Krankheiten wie Alzheimer verringern. Empfehlenswert ist eine Tagesdosis von ein bis zwei Gläsern Cranberry-Saft. Als weitere hochwirksame Medizinalbeere wird auf der Schönramer Plantage seit einigen Jahren auch die Aroniabeere angebaut. ÖFFNUNGSZEITEN UND INFORMATIONEN Die Beerenplantage zum Selberpflücken für Cranberries, Heidel- und Aroniabeeren im Schönramer Filz wird seit 2007 von dem Agrarwissenschaftler Dr. Michael Bannert geleitet. Die Beerensaison beginnt etwa Mitte Juli mit der Heidelbeere und endet je nach Auftreten erster Fröste Ende Oktober/Anfang November. INFOS UND AKTUELLE ÖFFNUNGSZEITEN www.frutifux.de Für 2017 sind eine Neuauflage des Buches „Die Cranberry“ von Dr. Michael Bannert und Andrea Mayer sowie zwei Fachbücher über die Heidelbeere und die Aroniabeere geplant. ABENTEUER CRANBERRIES Seite 39


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